Was ist eine Vergütungsanalyse?
Eine Vergütungsanalyse ist essenziell, um ein menschenorientiertes Arbeitsumwelt zu schaffen und sicherzustellen, dass du an den richtigen Stellen die richtigen Investitionen tätigst.
Im Rahmen der Vergütungsanalyse wird die Bezahlungsstruktur deines Unternehmens bewertet und bestimmt, ob sie wettbewerbsfähig und fair ist. Eine erfolgreiche Analyse umfasst die Bewertung der Grundgehälter, Boni, Leistungen und anderer Vorteile, die du anbietest. Dann werden die Ergebnisse interner Abteilungen verglichen, sowie Vergleiche mit Industriestandards oder Wettbewerbern durchgeführt.
Eine angemessene Vergütungsstrategie ist unabdingbar, um die besten Talente anzuziehen und beizubehalten sowie allen Mitarbeitenden das Gefühl zu geben, wertgeschätzt zu werden. Sie hilft außerdem bei der Bewertung von Abteilungsbudgets, bei der Optimierung von Ausgaben und bei der Erschaffung eines fairen Umfeldes, das das Wohlbefinden fördert und das Aufkommen von Missgunst vermeidet.
In diesem Guide fassen wir die Hauptvorteile einer effektiven Vergütungsstrategie zusammen und erklären genau, wie man selbst eine Gehaltsanalyse durchführen kann. Wir sehen uns außerdem eine kostenlose Vorlage für die Vergütungsanalyse an, die dir hilft, mit deinen Nachforschungen zu beginnen.
Die Vorteile einer Vergütungsanalyse
Eine Vergütungsanalyse durchzuführen ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Hier sind einige der bedeutendsten Vorteile, die sie bietet:
- Eine Vergütungsanalyse hilft dir, die besten Talente für dich zu gewinnen und beizubehalten, indem du überzeugende Vergütungspakete anbietest, die mit den aktuellen Marktpreisen übereinstimmen. Eine Vergütungsanalyse kann dir außerdem die richtigen Einblicke bieten, um deine Leistungspakete zu planen, mithilfe derer du die Motivation und Produktivität deiner Mitarbeitenden aufrechterhalten kannst.
- Sie hilft dir, mit deinen Konkurrenten auf gleicher Höhe zu bleiben und ähnliche Gehalts- und Leistungspakete anzubieten. So reduzierst du das Risiko, dass die besten Talente von höheren oder attraktiveren Angeboten angelockt werden.
- Eine Vergütungsanalyse – kombiniert mit einem entsprechenden Vergütungsmanagement und den richtigen Anpassungen – stellt deine Mitarbeitenden zufrieden und führt somit zu mehr Produktivität, Engagement und einer besseren Gesamtperformance des Unternehmens.
- Ebenso ist eine Vergütungsanalyse eine gute Möglichkeit, um Lohngerechtigkeit innerhalb der Belegschaft zu gewährleisten, da du deine Gehaltsstrukturen regelmäßig überprüfen und so Ungleichheiten identifizieren kannst. Die Förderung von Diversität und Inklusion gehört heutzutage für viele Unternehmen zu den obersten Prioritäten, und auch hier kann eine Vergütungsanalyse helfen: Sie zeigt, wie sehr sich dein Unternehmen für Gleichberechtigung einsetzt und fördert eine positive Unternehmenskultur, die auf Transparenz und Ehrlichkeit basiert. Außerdem hilft sie deiner Organisation, mögliche rechtliche Probleme bezüglich Lohndiskriminierung zu vermeiden.
- Eine Vergütungsanalyse kann Chancen aufzeigen, deine Mitarbeitenden stärker zu motivieren und auf verschiedene Weisen zu belohnen, oder zusätzliche Anreize zu schaffen. Sie kann möglicherweise auch Lücken in deinen Teams aufzeigen, sodass du diese angehen kannst, um deine Gesamtleistung zu steigern.
- Zu guter Letzt kann eine Vergütungsanalyse Daten für eine präzisere Entscheidungsfindung und Ressourcenverteilung bereitstellen. Sie kann dir dabei helfen, dein Budget für die Belegschaft optimal zu nutzen und in die richtigen Trainings, Leistungen und Vorteile zu investieren, die deine Mitarbeitenden motivieren.
Wie führt man eine Vergütungsanalyse durch?
Wenn du eine Vergütungsanalyse durchführen möchtest, solltest du verschiedene Schritte befolgen, damit dein Prozess gründlich ist und du präzise Ergebnisse erzielen kannst. Es ist wichtig, einen methodischen Ansatz zu verfolgen, damit dir bei der Bewertung deiner aktuellen Vergütungspraktiken und dem Vergleich mit Konkurrenten nichts entgeht.
So funktioniert eine Vergütungsanalyse:
Schritt 1: Definiere deine Stellen und Verantwortlichkeiten und sammle Daten
Es versteht sich fast von selbst: Ohne ein klares Verständnis von jeder Stelle zu haben ist es unglaublich schwierig, die Vergütungspraktiken deines Unternehmens zu definieren. Beginne deine Analyse deshalb damit, deine Rollen und die Ansprüche an jede Stelle innerhalb deines Unternehmens klar zu definieren. Dies bietet dir die Grundlage, die du brauchst, um deine bestehende Struktur mit den Industriestandards zu vergleichen. Die Arbeitswelt entwickelt sich weiter und die Menschen werden agiler – „fluide Teams“ mit wechselnden Mitgliedern kommen immer häufiger vor und dadurch wird es noch wichtiger, den Mehrwert jeder Stelle für dein Unternehmen zu definieren.
Wenn du deine Vergütungsstruktur in Gehaltsbänder einteilst, solltest du sicherstellen, dass die Daten aktuell und über das Unternehmen hinweg vollständig sind. Sammle alle Daten an einem Ort, indem du beispielsweise unsere Vergütungsanalyse-Vorlage unten verwendest. So hast du alles, was du brauchst, um den Marktwert jeder Stelle zu bewerten.
Schritt 2: Markteinblicke sammeln
Als Nächstes ist es an der Zeit, einen Blick außerhalb deines Unternehmen zu werfen. Sammle Informationen über die Vergütungspakete anderer Unternehmen, sowohl innerhalb deiner Branche als auch darüber hinaus. Für global agierende Unternehmen ist es außerdem wichtig, regionale und nationale Unterschiede zu verstehen, die sich auf die Vergütung auswirken können, und die Daten entsprechend voneinander zu trennen.
Um herauszufinden, was andere anbieten, sieh dir Forschungsberichte, Online-Datenbanken und aktuelle Stellenausschreibungen an. Konzentriere dich dabei auf Unternehmen, die eine ähnliche Größe und einen ähnlichen Umfang wie deines aufweisen, da dies einen starken Einfluss auf die Vergütungsebenen hat und es um einiges einfacher macht, einen klaren Vergleich anzustellen.
Schritt 3: Bewerte und vergleiche deine Jobs
Nun ist es an der Zeit, die in den ersten zwei Schritten gesammelten Informationen zu vergleichen. Wenn möglich, vergleiche deine Stellen mit den Marktdaten, die du gesammelt hast – beachte jedoch, dass dies nicht für jede Stelle möglich sein wird, da du wahrscheinlich insbesondere bezüglich der Gehälter konkurrierender Unternehmen auf Datenlücken stößt.
Ziehe daher in Betracht, innerhalb deiner Organisation „Benchmark-Jobs“ festzulegen, auf Basis derer du deine allgemeine Wettbewerbsfähigkeit beurteilen kannst. Wähle dafür die Stellen mit den eindeutigsten Daten aus und nutze diese als Wegweiser für den Rest deiner Ergebnisse.
Schritt 4: Bewerte die interne Gerechtigkeit
Nutze dein Benchmarking außerdem für die Bewertung der internen Gerechtigkeit deiner Vergütungsstruktur: stelle nicht nur Vergleiche mit externen Kennzahlen an, sondern auch innerhalb deiner Teams und zwischen ähnlichen Rollen. Werden Mitarbeitende mit einer langen Beschäftigungsdauer entsprechend entlohnt? Stimmen die Grundgehälter bei Stellen auf ähnlichen Ebenen überein? Gibt es Abteilungen oder Personen, die im Vergleich mit anderen schlechter dran sind?
Deine Ergebnisse sorgfältig zu durchleuchten ist der beste Weg, um jegliche Unstimmigkeiten und Ungleichheiten zu identifizieren, sowie die Informationen zu sammeln, die du brauchst, um positive Änderungen vorzunehmen.
Du kannst diese Ergebnisse außerdem nutzen, um Gehaltsbänder für jede Stelle zu kreieren. Diese bieten einen bestimmten Umfang, um beim Angebot von Beförderungen, Gehaltserhöhungen oder Stellen an neue Mitarbeitende Faktoren wie Erfahrung, Training und Performance in Betracht zu ziehen.
Schritt 5: Prognosen zu Anpassungen
Fasse basierend auf deinen Ergebnissen jegliche Änderungen zusammen, die dich näher an die Marktdaten bringen oder Abweichungen ausgleichen würden, die du zwischen Teams oder ähnlichen Rollen identifiziert hast. Indem du eine vollständige Prognose aufstellst, bevor du Änderungen vornimmst, kannst du die voraussichtlichen Auswirkungen auf deine Budgets bewerten und beurteilen, ob du sofort etwas ändern solltest oder ob die Änderungen Teil eines laufenden Prozesses für mehr Gerechtigkeit sein sollten.
Es ist wichtig, diese Prognose auf zukünftige Stellen oder jene, die du aktuell offen hast, anzuwenden, sodass du deine Gehaltsbänder aktualisieren und sicherstellen kannst, dass alles passt.
Analyse und darüber hinaus: deine Daten nutzen
Wenn deine Gehaltsanalyse fertig ist, ist es an der Zeit, Änderungen vorzunehmen und diese deinen Manager:innen und Teams mitzuteilen. Diesen Prozess so transparent wie möglich zu gestalten fördert das Vertrauen innerhalb deiner Belegschaft sowie eine positive Unternehmenskultur.
Nach deiner ersten Bewertung solltest du in regelmäßigen Abständen weitere Vergütungsanalysen durchführen. Auf diese Art und Weise kannst du auf Markt- und organisatorische Änderungen reagieren und dir sicher sein, dass deine Vergütungsstruktur wettbewerbsfähig, fair und förderlich bleibt, um deine Performance zu optimieren.
<<Nutze diese Vorlagen, um deine eigene Vergütungsanalyse durchzuführen.>>
Vergütungsanalyse-Vorlage
Wenn sie richtig durchgeführt wird, kann dir eine Vergütungsanalyse helfen, die besten Talente für dich zu gewinnen und beizubehalten sowie die Lohngerechtigkeit zu fördern und die Ressourcenverteilung in deiner Organisation zu optimieren.
Basierend auf den oben genannten Schritten kannst du diesem Beispiel für eine Vergütungsanalyse folgen, um mit der Bewertung der Gerechtigkeit und Wettbewerbsfähigkeit deiner bestehenden Vergütungsstruktur zu beginnen.
Sammlung interner Daten
(Wenn du interne Daten sammelst, ist es wichtig, demografische Daten wie Alter und Geschlecht mitaufzunehmen, sodass du eine gründliche Analyse durchführen und sicherstellen kannst, dass niemand unter Lohndiskriminierung leidet.)
Kategorien | Daten |
Name | |
Alter | |
Geschlecht | |
Stellenbezeichnung | |
Stellenbeschreibung | |
Zeit im Job | |
Aktuelles Grundgehalt | |
Leistungen/Provisionen (wenn zutreffend) | |
Arbeitszeiten | |
Standort | |
Beschäftigungsdauer | |
Gehaltsanpassung im vergangenen Jahr | |
Vorgeschlagenes Gehaltsband | |
Vergleich mit externen Daten | |
Stellenbezeichnung | |
Stellenbeschreibung | |
Zeit im Job | |
Durchschnittliches Grundgehalt | |
Leistungen/Vorteile | |
Prozentuale Abweichung von der aktuellen Vergütung | |
Vorschläge/Prognosen zu Anpassungen | |
Bestimmte Jobs, die Änderungen erfordern | |
Vorschläge für globale Gehaltsänderungen |
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ZUR WEITEREN LEKTÜRE EMPFOHLEN
Vergütungsanalyse und HR-Tech
Je nach der Größe deines Unternehmens kann die manuelle Durchführung einer Vergütungsanalyse ein unglaublich zeitintensiver Prozess sein. Je größer die Organisation, desto mehr Daten müssen von Manager:innen, HR-Systemen und Finanzteams gesammelt werden, und das Sammeln, die Eingabe und die Analyse dieser Daten kann ebenfalls einiges an Zeit in Anspruch nehmen.
Hier kommt eine Software für das Vergütungsmanagement ins Spiel. Sie entlastet dich, indem sie die Vergütungsdaten in einem zentralen Dashboard anzeigt und den Im- und Export von Daten erleichtert sowie die Auswirkungen verschiedener Änderungen visualisiert.
Vergütung und HR-Tech gehen aufgrund dieser Funktionen Hand in Hand. Außerdem macht es Sinn, deine Vergütungsanalyse innerhalb des Systems durchzuführen, in dem all deine Personaldaten gespeichert sind. Halte Ausschau nach einem Tool, das dein Leben einfacher macht und dir die Gehaltseinblicke bietet, mit denen du das Wachstum und den Erfolg deines Unternehmens fördern kannst.
Vergütungsanalyse: Die Informationen, die du für positive Änderungen brauchst
Die Durchführung einer Vergütungsanalyse ist ein wichtiger Schritt für jedes Unternehmen. Sie ermöglicht es dir, präzise Einblicke bezüglich deiner aktuellen Gehaltsstruktur zu erhalten, diese mit externen Maßnahmen zu vergleichen und sicherzustellen, dass dein Ansatz für alle Mitarbeitenden konsistent und fair ist.
Wenn du bezüglich deiner Vergütung, Leistungen und Vorteile transparent bist, kannst du eine positive Unternehmenskultur aufbauen, in der das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gefördert wird. Dies führt wiederum dazu, dass Mitarbeitende länger bleiben und ihre Produktivität steigt. Mit der richtigen HR-Tech an deiner Seite ist es einfacher, regelmäßig tiefgreifende Vergütungsanalysen durchzuführen.