Deutschland zeigt sich wieder als sichere Bank in der globalen IT-Branche. Die IT-Landschaft in Deutschland pulsiert. Dies hat mit dem guten Ruf deutscher Ingenieurskunst, mit Innovationen und mit einem guten Bildungssystem zu tun. Die etablierten Unternehmen werden durch zahlreiche Start-ups ergänzt. Dies beschert Deutschland eine Führungsposition bei technologischen Entwicklungen in Europa, insbesondere auf den Gebieten künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien und Industrie 4.0. Durch die Coronapandemie wurde der digitale Wandel beschleunigt. Auch dies hat der IT-Branche in diversen Bereichen einen Schub verliehen. Der Wandel hat zu einem erhöhten Bedarf an IT-Fachkräften geführt. Dadurch sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz für junge Menschen, die sich für eine Karriere in dieser Branche interessieren, sehr gut.
Die Branche bietet für Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland vielversprechende Aussichten. Sie zeichnet sich durch eine ausgeprägte Innovationskultur und ein hohes Engagement für Nachhaltigkeit aus und folgt damit weltweiten Trends. Die staatlichen Digitalisierungsinitiativen in der Kombination mit Investitionen in Forschung und Entwicklung bilden eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere. Aufgrund der Aus- und Fortbildung treten die jungen Arbeitskräfte zudem häufig bestens ausgerüstet in die Arbeitswelt ein.
Sie sollten in diesem Sektor jedoch auch eine Bereitschaft zu kontinuierlicher Weiterbildung mitbringen und ihren Beitrag zu mehr Inklusion und Vielfalt in der IT-Branche leisten wollen. Auf der anderen Seite müssen Unternehmen der Mitarbeiterbindung Bedeutung schenken und die anhaltenden Trends zur Büroarbeit und dem Umgang mit künstlicher Intelligenz berücksichtigen.
An der Studie nahmen 2000 Personen aus dem Vereinigten Königreich, Irland, den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Spanien und Deutschland teil. Dies sind einige der wichtigsten Erkenntnisse zu jungen Menschen in der IT-Branche in Deutschland, wo Tausende junge Menschen in Unternehmen der Finanztechnik, bei Software- und Internetfirmen arbeiten.
Zentrale Erkenntnisse
- Millenials und Generation Z in der deutschen IT-Branche sind mit ihren Stellen zufrieden und können sich ihrer Jobs sicher sein.
- IT-Fachkräften in Deutschland sind eine stabile Vergütung und vielversprechende Karriereaussichten wichtiger als die Arbeit bei einem IT-Riesen.
- Altersvorsorge und persönliche Weiterentwicklung sind wichtiger als der Lohn.
- Ein Trend hin zum Arbeiten im Büro ist deutlich erkennbar.
- Trotz einer „genau richtigen“ Work-Life-Balance wirkt sich die Tätigkeit auf die psychische Gesundheit aus.
- Die meisten Menschen erwarten von der KI positive Auswirkungen für ihren Beruf.
1. Junge Menschen in der IT-Branche sind zufrieden mit ihren Arbeitgebenden und zuversichtlich, ihre Stelle zu behalten
Trotz der anhaltenden Zurückhaltung gegenüber der Dynamik des Marktes und der allgemeinen Performance von Arbeitgebenden sind junge IT-Fachkräfte in Deutschland weiterhin zufrieden mit ihren Arbeitgebenden und sich recht sicher, dass sie ihre Stelle behalten werden.
Interessant ist, dass die Mehrheit der Befragten kein Vertrauen in die Performance ihrer Arbeitgebenden oder die aktuelle Marktsituation hat. Diese Ansicht teilen 60 %. Nur 3 % sind hier sehr zuversichtlich.
Im Jahr 2023 finden junge Berufstätige in der deutschen IT-Landschaft nicht nur eine Stelle, sondern auch Erfüllung und eine hohe Arbeitsplatzsicherheit. Eine überwältigende Mehrheit von 87 % gibt an, mit der aktuellen Position zufrieden zu sein. Davon sind 56 % sehr zufrieden und 31 % gaben mittlere Zufriedenheitswerte an. Lediglich 13 % sind mit der aktuellen Stelle unzufrieden.
Diese Zahlen sprechen eindeutig für ein gutes Arbeitsumfeld. Bei der Bewertung der Erfahrungen beim aktuellen Arbeitgebenden sieht es ähnlich positiv aus: 53 % geben an, dass die Erfahrungen ihren Erwartungen entsprechen (2022 waren es noch 47 %). Beeindruckende 30 % meinen sogar, dass ihre Erwartungen übertroffen wurden – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022 mit 39 %. Nur bei einem vergleichsweise geringen Teil von 17 % blieb das Erlebte hinter den Erwartungen zurück.
Eine der auffallendsten Erkenntnisse des Berichts ist die hohe Arbeitsplatzsicherheit. Beachtliche 66 % der Befragten glauben, dass ihre Stelle sicher ist. Dieser Eindruck wird durch die Tatsache verstärkt, dass nur 15 % an der Sicherheit ihrer Stelle zweifeln. Lediglich 18 % können sich bei der Arbeitsplatzsicherheit nicht entscheiden. Es ist wenig überraschend, dass sich die Arbeitsplatzsicherheit auch positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt. Die Zahlen belegen eindeutig, dass die deutsche IT-Landschaft nicht nur interessante Karrieremöglichkeiten bereithält, sondern von jungen Arbeitnehmenden auch als Branche mit Zukunft wahrgenommen wird. Die Kombination aus Zufriedenheit und Sicherheit ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass die Branche trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs bei Berufstätigen weiterhin sehr beliebt ist.
Auf die Frage nach der Auswirkung der Rezession auf ihre Karrierepläne geben die meisten an, dass sie sich mäßig bis sehr stark auf ihre Pläne ausgewirkt habe. Nur 10 % sind der Meinung, dass die Rezession keine Auswirkung hatte. Zwar ist ein Drittel der Meinung, dass alle Branchen gleichermaßen vom wirtschaftlichen Abschwung betroffen waren. Für 38 % der Befragten tut dies ihrem Interesse an der IT-Branche jedoch keinen Abbruch. Allgemeiner ausgedrückt, genießt der IT-Sektor als Arbeitgeber weiterhin großes Vertrauen. Dieser Meinung sind 23 % der Befragten.
2. IT-Riesen können junge IT-Fachkräfte in Deutschland durch den Namen allein nicht locken
Die jungen Berufstätigen in Deutschland haben eine klare Vorstellung von ihren idealen Arbeitgebenden und diese deckt sich mit ihrem Wunsch nach einer sicheren und erfolgversprechenden Karriere. Für die weitaus meisten Befragten müssen ideale Arbeitgebenden eine sichere Vergütung und gute Aufstiegsmöglichkeiten durch Schulungen und berufliche Weiterentwicklung bieten. Diese Meinung teilen 43 % der Fachkräfte. Interessanterweise scheinen große IT-Unternehmen einen nicht so großen Reiz auszuüben. So wurde dieser Aspekt mit zwar beachtlichen 30 % auf die Plätze verwiesen. Noch leicht davor liegt die Faszination für Start-ups, die sich mit modernsten Technologien beschäftigen. 34 % fühlen sich von diesem dynamischen Arbeitsumfeld angezogen. Die Begeisterung für Start-up-Unternehmen zeigt den Innovationsgeist und die Aufbruchsstimmung, die die derzeitige IT-Landschaft in Deutschland prägen.
Darüber hinaus fällt auf, dass die junge Generation an IT-Fachkräften in Deutschland an zwei unterschiedliche Strategien zur beruflichen Weiterentwicklung glaubt. 25 % sind der Meinung, dass für eine erfolgreiche Karriere eine lange Beschäftigungsdauer und Berufserfahrung in einem einzigen Unternehmen erforderlich sind. Fast genauso viele Befragte (24 %) glauben, dass sie eine Stelle bei einem bekannten Unternehmen weiterbringt. Diese Ergebnisse zeigen, wie viel Wert Stabilität und Anerkennung beim Streben nach einer erfolgreichen Karriere einnehmen.
Die Zahlen zeichnen ein Bild einer strategisch denkenden jungen Arbeitnehmerschaft in der IT-Branche. Die Berufstätigen haben erkannt, dass sie ihre beruflichen Idealvorstellungen – wettbewerbsfähige Vergütung, gute Weitereinwicklungschancen und die Arbeit mit modernster Technologie – am ehesten in Unternehmen finden, die eine sichere Vergütung und gute Aufstiegschancen bieten. Diese Generation ist fortschrittsorientiert, entschieden und bereit, sich in der ständig wandelnden IT-Branche durchzusetzen. Die Karriereplanung der jüngeren Fachkräfte ist nicht nur für sie selbst von Bedeutung, sondern hat das Potenzial, sich auf Innovationen und Wachstum der gesamten deutschen IT-Branche auszuwirken.
3. Zusatzleistungen zum Lohn: Die meisten fordern finanzielle Unterstützung bei der beruflichen Weiterentwicklung
Aus den Umfragedaten geht hervor, dass die Befragten neben ihrem Lohn zahlreiche Zusatzleistungen erhalten. Hierbei macht ein Budget für die persönliche Weiterbildung und Weiterentwicklung das Rennen, bei dem 50 % der Befragten angeben, dies zu erhalten. Knapp dahinter folgt die Altersvorsorge mit 45 %. Nahezu gleichauf liegen mit 44 % Zuschüsse zur Gesundheitsversorgung. Zusatzleistungen für Familien, etwa Kinderwunschbehandlungen, kommen auf einen guten vierten Platz. Dies zeigt, dass sich 39 % eine ganzheitliche Betrachtung des Wohlbefindens von Arbeitnehmenden wünschen. Es zeigt aber auch, dass Unternehmen die Bereitschaft dieser Generation schätzen, die Familienplanung hintenan zu stellen.
In Bezug auf Arbeitgebervorteile sind den Befragten Weiterbildung und berufliche Weiterentwicklung besonders wichtig. 41 % geben an, dass sie sich hierbei finanzielle Unterstützung wünschen. Für 36 % sind hybride und flexible Arbeitszeitmodelle von Belang. Damit belegt diese Kategorie den zweiten Platz. Auch die Situation des Unternehmens und Zuschüsse zur Gesundheitsversorgung spielen für 34 % der Befragten eine Rolle.
Ein wettbewerbsfähiger Lohn ist zwar weiterhin wichtig, wird aber ergänzt um den Wunsch nach umfassenden Zusatzleistungen, die der Weiterbildung, Work-Life-Balance und dem allgemeinen Wohlbefinden dienen. Es ist bemerkenswert, dass satte 87 % entweder sehr (46 %) oder einigermaßen (41 %) zufrieden mit den Zusatzleistungen sind, die sie von ihren derzeitigen Arbeitgebenden erhalten.
4. Vorliebe für Bürotätigkeiten zeigt Wunsch nach Zusammenarbeit und Struktur
Bei den bevorzugten Arbeitsmodellen kann die jüngere Arbeitnehmerschaft in der deutschen IT-Branche eine große Bandbreite vorweisen. Mit 40 % haben fast doppelt so viele der Befragten eine traditionelle Fünf-Tage-Woche als ein hybrides Arbeitsmodell (22 %), das Arbeitstage im Büro und zu Hause vorsieht. Weitere 24 % arbeiten vier Tage im Büro und einen Tag im Homeoffice.
Bei Engagement und Motivation zeichnet sich ein deutlicher Trend ab. Fast zwei Drittel der Befragten, 38 %, geben an, dass sie im Büro ein besonders hohes Maß an Engagement zeigen. Bei fast genauso vielen (36 %) macht es keinen Unterschied, ob sie zu Hause oder im Büro tätig sind. Spannend ist der Anteil der Befragten, die sich im Homeoffice engagierter und motivierter fühlen. Er liegt bei 23 %.
Wenn sich die Befragten zwischen zwei Arbeitsmodellen entscheiden könnten, gibt es eine klare Mehrheit. So würden sich 58 % für ein Modell entscheiden, das vier Tage im Büro und einen Tag im Homeoffice vorsieht. Dies zeigt, dass ein eher zentrales Arbeitsumfeld bevorzugt wird. Die Vorliebe für eine Tätigkeit, die hauptsächlich im Büro stattfindet, zeugt von einem ausgeprägten Wunsch nach persönlicher Zusammenarbeit und einem strukturierten Arbeitsablauf. Die Zahlen legen nahe, dass die jüngere Generation flexible Arbeitsmodelle schätzt, bei denen sie die traditionelle Arbeit im Büro mit den Vorteilen des Homeoffice kombinieren kann.
5. Ein Balanceakt: junge IT-Fachkräfte zwischen Work-Life-Balance und mentalem Wohlbefinden
Werden Work-Life-Balance und psychische Gesundheit zusammen betrachtet, zeigt sich ein deutlicher Zwiespalt. Mit 41 % gibt ein signifikanter Anteil der Befragten an, eine genau richtige Work-Life-Balance zu haben. Für weitere 37 % ist sie besser als erwartet. Dies könnte zu der Annahme verleiten, dass sich Berufs- und Privatleben in etwa die Waage halten. Allerdings geben fast die Hälfte (47 %) der Befragten an, dass die Erwartungen an ihre Tätigkeit ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. Dieses besorgniserregende Ergebnis wird teilweise von dem Ergebnis aufgefangen, dass 45 % angemessene Anerkennung und Belohnungen für das Einhalten knapper Deadlines und gute Leistungen trotz hohen Drucks erfahren. Sie sind der Meinung, dass ihr Beitrag wertgeschätzt wird.
In Bezug auf Ressourcen und Support haben 41 % der Befragten den Eindruck, dass sie die für ihren beruflichen Erfolg erforderlichen Tools nutzen können. Dies legt nahe, dass Unternehmen in die notwendige Infrastruktur für wirksames Arbeiten investieren. Zudem geben 36 % der Befragten an, von ihren Arbeitgebenden Zeit für ehrenamtliches Engagement und die Teilnahme an sozialen Veranstaltungen zu erhalten. Unternehmen möchten also die soziale Verantwortung und das Engagement für die Gemeinschaft ihrer Mitarbeitenden fördern.
Die Work-Life-Balance ist den meisten Befragten wichtig. Eine erhebliche Anzahl kämpft jedoch mit den Auswirkungen ihrer Stelle auf ihre psychische Gesundheit. Dass die Beiträge der Mitarbeitenden von ihren Arbeitgebenden anerkannt werden und sie die Chance erhalten, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist ein Beleg dafür, dass Unternehmen die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Beschäftigten verstehen und ihnen Rechnung tragen wollen. Das komplexe Zusammenspiel zwischen beruflichem Erfolg, psychischer Gesundheit und Ausgewogenheit von Beruf und Freizeit verdeutlicht, wie sich die Berufswelt im IT-Sektor verändert. Die jüngeren Berufstätigen wollen sich entfalten und dabei beruflich weiterentwickeln.
7. Was motiviert junge Fachkräfte, im Unternehmen zu bleiben oder sich andere Herausforderungen zu suchen?
Eine überwältigende Mehrheit von 70 % der Befragten fühlt sich in der aktuellen beruflichen Situation wohl. Mit 49 % haben beinahe die Hälfte der jungen Fachkräfte nicht vor, ihre aktuellen Arbeitgebende in diesem Jahr zu verlassen. Weitere 21 % beabsichtigen, in absehbarer Zeit bei ihre derzeitigen Arbeitgebenden zu bleiben. Auf der anderen Seite steht eine kleine, mit 14 % jedoch durchaus wahrnehmbare Fraktion, die vor hat, das Unternehmen spätestens Ende 2023 zu verlassen. 15 % beabsichtigen, dies im kommenden Jahr zu tun.
Die Umfrage hat ergeben, dass sich die junge Generation sehr wohl locken lässt. So würden 48 % bei einem besseren Vergütungsangebot über einen Wechsel des Arbeitgebenden nachdenken und für 50 % wäre ein besserer Posten und eine Beförderung ausschlaggebend. Deutliche 42 % der Befragten zieht es zu einem Unternehmen, das ihre berufliche Entwicklung verstärkt unterstützt. Dies steht im Einklang mit dem Wunsch nach kontinuierlicher Weiterbildung. Auch mehr Verantwortung und Führungsmöglichkeiten sind gefragt. 39 % der Befragten würden diese Aussichten reizen, während 33 % sich nach mehr Flexibilität sehnen. Interessanterweise würden sich nur 17 % vom Angebot locken lassen, im neuen Unternehmen mit einer befreundeten Person zusammenarbeiten zu können. Das zeigt, dass greifbare Karriereanreize eine große Bedeutung haben. Ein Viertel der Befragten könnte sich vorstellen, zu einem Unternehmen mit einer besseren/stärkeren Marke zu wechseln.
Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung nehmen die jungen IT-Fachkräfte jedoch keineswegs eine passiv-wartende Rolle ein. So geben 30 % an, einmal pro Monat von anderen Unternehmen einen Job angeboten zu bekommen. Bei 28 % flatterte mindestens ein solches Angebot innerhalb der letzten sechs bis zwölf Monate ins Haus.
Ob die jungen Menschen im Unternehmen bleiben oder sich eine neue Herausforderung suchen, hängt an Schlüsselfaktoren. Deutliche 59 % geben an, dass für sie eine bessere Vergütung ausschlaggebend wäre. Bei 52 % ist es die Aussicht auf eine Beförderung. Ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass es mehr Unterstützung durch Vorgesetzte zum Bleiben bewegen würde. Das Wechselspiel zwischen Karrierezielen und Zufriedenheit im Job zeigt einmal mehr sehr deutlich, dass junge Berufstätige in der IT-Branche strategisch denken, ein klares berufliches Ziel haben und dieses mit großer Entschlossenheit verfolgen.
Auf die Frage, was ihnen an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz am besten gefalle, nannten 37 % ihre Tätigkeit, 36 % die Branche und 31 % die Unternehmenskultur. Die Antwortmöglichkeiten „meine Vorgesetzten“ (28 %), „mein direktes Team“ (26 %) und „die Beziehungen, die ich zu Mitarbeitenden aufgebaut habe“ (27 %) bewegten sich allesamt um die Viertelmarke.
Bei der Frage nach dem wenigsten attraktiven Aspekt beim derzeitigen Arbeitgebenden gab es unter den Antwortmöglichkeiten keinen klaren Sieger. Mit jeweils etwa einem Viertel wurden eine unangenehme Unternehmenskultur (24 %), der Mangel eines weltverbessernden Beitrags des Unternehmens (25 %), das Verhältnis zu Vorgesetzten (23 %) und das Fehlen eines Gleichgewichts an Inklusivität und Unterstützung für alle Minderheiten und LGBTQ+-Menschen (23 %) am häufigsten genannt.
8. IT-Fachkräfte in Deutschland stehen künstlicher Intelligenz vorsichtig optimistisch gegenüber
Im Hinblick auf künstliche Intelligenz (KI) sind die jungen Berufstätigen in der deutschen IT-Branche vorsichtig optimistisch. Mit 44 % rechnet ein relativ großer Anteil mit mittleren Auswirkungen auf die Tätigkeit. Dies zeigt, dass sich die Generation durchaus Gedanken über Veränderungen in ihrem Job macht. Rund 33 % gehen von einem großen Einfluss durch KI aus. Dieser Wert weist darauf hin, dass der KI ein großes Veränderungspotenzial beigemessen wird. Dazu passt, dass lediglich 15 % mit einer geringen Auswirkung auf ihre Tätigkeit rechnen. Eine Mehrheit nimmt KI also als leistungsfähige Kraft wahr, die in der Berufswelt erhebliche Veränderungen herbeiführen könnte. Interessanterweise geben 9 % an, noch nicht zu wissen, welchen Einfluss KI auf ihren Job haben wird.
Trotz dieser relativ differenzierten Sicht auf die Auswirkungen von KI ist ein spürbares Vertrauen in aufkommende Technologien vorhanden. Beinahe die Hälfte, insgesamt 45 % der Befragten, glaubt, dass ihre Performance im Job durch die neue Technologie steigen wird – gute Aussichten für den Arbeitsalltag. Weitere 33 % äußern verhaltenen Optimismus. Sie sind zwar ob des Einflusses von künstlicher Intelligenz einigermaßen zuversichtlich, können die gesamten Auswirkungen der neuen Technologie jedoch noch nicht abschätzen.
Ein ausführlicher Blick auf die antizipierten Veränderungen durch KI zeigt, dass über die Hälfte der Befragten mit einer Steigerung der Kreativität (58 %) und der Effizienz (53 %) rechnen. Mit 47 % glauben knapp die Hälfte zudem, dass die Zuhilfenahme künstlicher Intelligenz zu einer höheren Produktivität führen wird. Nur bescheidene 10 % der Befragten sind besorgt, dass ihre Stelle aufgrund von KI wegfallen könnte. Dies zeugt von einem anhaltenden Glauben an Anpassbarkeit und symbiotische Wechselwirkungen zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz.
Die Ergebnisse legen nahe, dass IT-Fachkräfte in Deutschland sich das Potenzial der KI zunutze machen möchten. Sie sehen die Technologie als Chance auf Veränderungen, die ihnen eher helfen als schaden könnten. Diese Zuversicht bezüglich der positiven Auswirkungen neuer Technologien verdeutlicht eine fortschrittsorientierte Herangehensweise. Die jungen Berufstätigen sind Innovationen und Anpassbarkeit gegenüber aufgeschlossen und haben das Potenzial neuer Technologien für die sich ständig verändernde IT-Branche erkannt.
ZUR WEITEREN LEKTÜRE EMPFOHLEN
9. IT-Fachkräfte in Deutschland fordern Engagement für Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugehörigkeit
Für 36 % der Befragten bedeutet Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Zugehörigkeit (DEI&B) am Arbeitsplatz, dass anerkannte DEI&B-Feiertage aktiv begangen werden. 29 % sind der Meinung, dass inklusive Einstellungsverfahren das beste Zeichen sind. Konkrete Anlässe wie Pride (7 %) oder der internationale Frauentag (10 %) wurden weitaus seltener genannt. Die Förderung von DEI&B zeigt sich am Arbeitsplatz vor allem durch geschlechtsneutrale und barrierefreie Firmengebäude (42 %), die Vertretung in Führungspositionen (38 %) und das Begehen und Anerkennen von Feiertagen und Ereignissen (37 %). Nur 18 % der Befragten nannten Marketing und Unternehmenskommunikation als Form der Förderung. Das legt den Schluss nahe, dass die Bewegung in Deutschland zwar gefördert wird, aber noch lange nicht in Unternehmen und ihren Richtlinien verankert ist.
Zusammenfassung und Fazit
Die jungen Berufstätigen in der deutschen IT-Branche zeichnen 2023 ein positives Bild. Sie sind zufrieden mit ihrer Arbeitsstelle und sich trotz der wirtschaftlichen Situation nicht besorgt, dass sie ihre Stelle verlieren könnten. Zusatzleistungen wie ein Budget für die berufliche Weiterentwicklung und Altersvorsorge sind den Fachkräften wichtiger als die Vergütung. Interessanterweise wird eine Tätigkeit im Büro bevorzugt. Das zeigt, welche Bedeutung Zusammenarbeit und Struktur einnehmen. Die Arbeit im Homeoffice scheint bei dieser Generation nicht mehr so beliebt zu sein. Loyalität und Zufriedenheit sind klar ersichtlich, da die Mehrheit den aktuellen Arbeitgebenden nicht wechseln möchte.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben sowie eine gute psychische Gesundheit sind wichtige Erwägungsgründe. Die meisten sind mit dem aktuellen Verhältnis zwar zufrieden, aber einige sind psychisch belastet. Über drei Viertel der Befragten rechnen damit, dass sich die KI auf ihre Tätigkeiten auswirken wird. Über die Hälfte erwarten hierbei einen positiven Effekt für Produktivität und Kreativität. Dies zeigt, dass sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil sichern können, wenn sie bald auf den KI-Zug aufspringen. Zwar sind die Aussichten überaus positiv. Unternehmen sollten jedoch weiterhin Möglichkeiten anbieten, mit denen sie die hohe Zufriedenheit erhalten und ausbauen können, wenn sich die Branche weiter wandelt.